Tagesimpuls: Die Liebe, die wir sind
- dagmarwegendt8
- 3. Feb. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Feb. 2024

Offenes Gewahrsein, die Liebe, die wir sind und der Weg des Herzens.
Die Liebe lässt niemanden kalt.
Manchmal haben wir sie gefunden oder sie hat uns gefunden und dann ist sie uns scheinbar wieder abhandengekommen. Oft sind wir auf der Suche nach ihr oder vermissen sie fühlen uns ungeliebt oder der Liebe nicht wert, also nicht liebenswert. Dann versuchen wir uns selbst zu lieben, und wissen nicht wie. Vielleicht kann man das ja lernen, sich selbst zu lieben, wenn man sich selbst schon gelernt hat zu hassen. Ohne Liebe können und wollen wir nicht sein.
Doch scheint sie oft eine Mangelware zu sein und wenn wir von der Liebe sprechen, meinen wir, es sei ein Gefühl. Aber die Liebe ist kein Gefühl, sie ist die Essenz unseres Seins. Wir können sie also weder finden noch verlieren.
Wir unterteilen sie in Mutterliebe, romantische Liebe, Geschwisterliebe, körperliche Liebe, Vaterlandsliebe, Gottesliebe, Selbstliebe und so weiter. Sie scheint teilbar zu sein und auf alles ausdehnbar. Manche meinen auch, sie vermehre sich, wenn man sie teilt.
Die Franzosen machen Liebe und lieben alles, auch die Pommes.
Wenn wir von Liebe machen, sprechen oder dass wir jemanden von ganzem Herzen lieben, scheint es so, als wäre Liebe eine Handlung etwas, was wir tun oder auch sein lassen könnten. Als könnten wir aufhören zu lieben, wenn wir das nur wollten.
Dann kann die Liebe uns auch packen und einen Narren aus uns machen, als sei sie eine Gewalt, der wir uns nicht entziehen können. Dann sind wir ihr verfallen oder blind vor Liebe oder im Liebeswahn. Irgendwie scheint es immer um das Gleiche zu gehen und doch scheint es nie dasselbe zu sein. Ist die Liebe nun ein Gefühl oder eine Handlung oder gar eine unbeherrschbare Macht, der wir uns nicht entziehen können?
Oder sind das nur ihre unzähligen Erscheinungsformen und die Liebe ist und bleibt doch immer nur sie selbst, mal wild, zart, romantisch, mitfühlend oder unbändig und verträumt.
Und dann gibt es da noch diese tiefe Sehnsucht nach der bedingungslosen Liebe und die suchen wir dann bevorzugt im anderen, wo wir sie nicht finden können und was uns immer enttäuscht zurücklässt, da ein Ich nicht lieben kann, braucht es doch immer Bestätigung und Anerkennung um sein zu können. Und so verzichten wir dann auf die Liebe, weil sie uns immer wieder schmerzhaft enttäuscht zurücklässt oder uns das Herz gebrochen hat.
Doch kann Liebe etwas anderes als bedingungslos sein?
Kann man denn überhaupt von Liebe sprechen, wenn Bedingungen daran geknüpft sind. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Wenn wir es so betrachten, wird sichtbar, dass persönliche Liebe niemals bedingungslos sein kann. Ein Ich, eine Person kennt keine bedingungslose Liebe.
Manche sagen auch Gott sei die Liebe und das Himmelreich Gottes sei in uns selbst. Dann wären wir diese bedingungslose Liebe und könnten sie nie verlieren. Wenn wir die Liebe sind, dann gäbe es da auch nie einen Mangel an Liebe. Denn was wir sind, kann uns nicht abhandenkommen, können wir nie verlieren. Unser Sein und die Liebe wären dann eins und dasselbe. So wie Jesus sagt: „Mein Vater und ich sind eins“.
Doch wenn wir die Liebe sind, warum erfahren wir sie nicht in jedem Moment?
Weil wir sie vermeiden. Das klingt nun wirklich verrückt. Wir vermeiden das, wonach wir uns sehnen? Wir erschaffen selbst diesen Mangel? Ja, weil wir nicht erkennen, was wir in unserer Essenz sind, weil wir darauf bestehen, eine separate Person zu sein, weil wir auf den Mangel und den Schmerz bestehen. Das Ego ist eine Erfahrung von Begrenzung in Raum und Zeit. Dieser Glaube an den Mangel verhindert die Erfahrung von Liebe. Es verhindert nicht die Liebe selbst, denn das, was ich bin, kann niemals verloren gehen. Der Mangel ist also eine schmerzhafte Illusion, genauso wie die Trennung, die für real gehalten wird. Damit beginnt die Suche nach Liebe. Diese Suche bestärkt die Erfahrung von Mangel. Die Suche erst suggeriert, dass das, was ich suche, nicht hier sein kann, woanders ist, ein anderer hat.
Was ist damit gemeint, wenn wir diese bedingungslose Liebe sind?
Liebe kennt keine Trennung, sie kennt keine Bedingungen und schließt alles ein. Unsere Essenz ist bedingungslose Liebe, zeitloses und unbedingtes ewiges Sein. Alles ist darin eingeschlossen, nichts ist ausgeschlossen. Das im unmittelbaren Sehen zu erkennen, hebt den Mangel auf.
Nimm wahr, dass du da bist, jenseits von Worten und Erfahrungen und erkenne, dass du bewusst bist, bewusstes Sein ohne Anfang und Ende, ohne ein Vorher und nachher, ohne Begrenzung vollständig. Bewusstsein schließt bedingungslos alles ein. Es gibt nichts außerhalb von Bewusstsein. Du bist dieses bewusste, grenzenlose Sein ohne Anfang und Ende. Du bist diese bedingungslose Liebe.
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